Natur-, Umwelt- und Klimaschutzprojekte

Maßnahmen zum Erhalt der ökologischen Vielfalt

 

Am 23.03.2017 startete das Projekt „DorfBioTop“ der Biostation im Kreis Düren, welches am 29.11.2019 erfolgreich beendet wurde. Im Rahmen des Projektes, aber auch darüber hinaus, sind im hiesigen Gemeindegebiet zahlreiche Blühflächen entstanden. Mit Stand Oktober 2019 existieren in der Gemeinde bislang insgesamt 12 Blühflächen.

Nachdem die Verwaltung durch den Gemeinderat in seiner Sitzung vom 11.07.2019 beauftragt wurde, weitere Maßnahmen zu ergreifen, um die ökologische Vielfalt in der Gemeinde Hürtgenwald zu verbessern, wurden bisher folgende Schritte unternommen:

1. Anlegung weiterer Blühflächen
Es liegen zahlreiche Vorschläge für weitere Standorte vor, diese werden in Kürze bei einer Behegung bewertet und deren Ergebnisse vorgestellt.

2. Einbeziehung der Landwirtschaft
Der Vertreter der Ortslandwirtschaft wurde gebeten, die Landwirte im Gemeindegebiet für das Thema zu sensibilisieren.

3. Versiegelung privater Grünflächen
Für Bauherren wurde ein Informationsschreiben entworfen, mit welchem auf das Thema Oberflächenversiegelung und dessen Folgen aufmerksam gemacht wird. Dem Schreiben beigefügt ist eine Broschüre der Natur- und Umwelt-Akademie NRW, die Informationen rund um das Thema „naturnahe Gärten“ enthält. Dieses Informationsschreiben nebst Flyer wird künftig allen Bauherren im Rahmen der Freistellung bzw. nach Eingang der Baugenehmigung des Kreises Düren übersandt.

weitere Blühflächen

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Einige Standorte sind bereits als Blühflächen ausgewiesen.

blühende Gärten

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Auch Privatflächen insbesondere Vorgärten müssen nicht immer versiegelt oder mit Schotter versehen sein.

Im Rahmen des LEADER-Projektes „DorfBioTop“ und zusammen mit engagierten Anwohnern am Stockberg in Vossenack wurde im vergangenen Jahr eine etwa 5.000 qm große öffentliche Grünfläche teilweise naturnah umgestaltet. Auf der Wiesenfläche, die wie eine Insel zwischen den beiden Fahrbahnen der Straße liegt, gibt es auch noch einen wertvollen alten Baumbestand. Ein Anwohner hat die Rasen­wege geplant, welche von der Gemeinde regelmäßig gemäht werden.

Über diese Wege kann man gemütlich durch die Fläche spazieren und schauen, wie viel Leben sich in den Wiesenflächen tummelt, auf denen nun viele einheimische Wiesenblumen blühen und für die Insektenwelt ein reiches Nahrungsangebot bereithalten. Eine Bank lädt zum Verweilen ein. Allerdings muss darauf hingewiesen werden, dass es etwas Zeit und Geduld erfordert, bevor das Ergebnis erkennbar wird.

Ein besonderes Mähkonzept sorgt dafür, dass sich die wilden Blumen gut entwickeln können. Gemäht wird mit dem Balkenmäher, der für die Tierwelt das kleinste Risiko birgt, vom Mähwerk gehäckselt zu werden. Wichtig ist, dass das Mahdgut einige Tage auf der Fläche trocknen kann, damit die Blumensamen noch ausfallen können. Anschließend wird das Schnittgut abtransportiert.

Damit das Vorhaben am Stockberg nachhaltig gesichert wird, hat sich die Regionalgruppe Nordeifel des Naturgarten e. V. bereiterklärt, die Gemeinde Hürtgenwald und die engagierten Anwohner bei der Pflege zu beraten und zu unterstützen. Der Naturgarten e. V. befasst sich seit 30 Jahren mit verschiedenen Arten von Naturerlebnisräumen und hat in der Zeit viel Expertise angesammelt. Die Naturgärtner/innen in der Gruppe möchten dort gerne noch mehr Naturschutz verwirklichen. „Denkbar sind Totholzelemente, die vielen Käfern und Wildbienen einen Lebensraum bieten“, erläutert der Sprecher der Eifeler Gruppe. „Steinhaufen, Gebüsche, Nistkästen für Vögeln an den Bäumen, Wildroseninsel, Nisthilfen für Wildbienen…. es gibt viele Möglichkeiten, der Natur hier weitere Biotope zur Ver­fügung zu stellen und gleichzeitig Naturerlebnisse für die Menschen zu ermöglichen, die hierher kommen. Gerne würden wir auch Infotafeln aufstellen, auf denen wir den Besuchern erklären können, warum Wildblumen und verschiedene Lebensräume so wichtig sind für unsere Tierwelt.“