Bergstein & Zerkall
Der Ort Bergstein hat eine lange und in den Anfängen auch eine sehr bedeutende Geschichte. Der Salier Heinrich der IV. (1054-1106) ließ unter anderem um das Jahr 1090 auf dem dortigen Burgberg die Reichsburg Berinsteyn erbauen. Sie lag vor dem gleichnamigen Ort und war so zu sagen ein Vorposten des Reiches gegenüber den Pfalzgrafen und den Kölner Erzbischöfen, die ebenfalls in Obermaubach und Nideggen eine Burg besaßen. Alle diese drei Mächte stritten um die Vorherrschaft im Rheinland. Der Verwaltungsbezirk von Bergstein umfasste um das Jahr 1500 die Orte Bergstein, Brandenberg, Zerkall, Großhau und Kleinhau. Die Kommune war aber letztlich dem Amt Nideggen unterstellt. 1850 wurde das Amt Bergstein mit dem Amt Straß zum Amt Straß-Bergstein zusammengelegt.
Der Name „Zerkall“ ist von der Lage des Ortes am Kallbach abgeleitet. In früheren Zeiten trug dieses Dörfchen den Namen „an der Callen“ oder „Zur Callen“. Martin Roeb, der auf seinen Wanderungen in Holland das Papiermacher-Handwerk gelernt hatte, erkannte die vorzügliche Qualität des Kallbachwassers, kaufte 1887 die stillgelegte Ölmühle und baute sie zu einer Papier- und Pappenfabrik um. Seit 1903 befindet sich das Zerkaller Werk im Besitz der Familie Renker. Das Bemühen der Renker, die Fabrikation stets dem modernen Stand anzupassen und die Qualität des Büttenpapiers zu verbessern, hat dazu geführt, dass das Zerkaller Papier zu einem in aller Welt geschätzten und beachteten Produkt geworden ist. Von Beginn an ist also Zerkall, in lieblicher Landschaft gelegen und von der Burg Nideggen überragt, ein bemerkenswerter Industriestandort geblieben, obwohl der Eifel-Charakter des kleinen Ortes dies nicht zu erkennen gibt.
Brandenberg
Der Name des Ortes Brandenberg erinnert noch an die Zeit, wo Rauch der Kohlenmeiler und der Brandwirtschaft bis weit ins Tiefland zu sehen war. Dies führte zu der Bezeichnung „Gebrannter Berg“. Brandenberg wurde während des 2 Weltkrieges fast völlig zerstört. In beispielhafter Eigenleistung ist der Ort wieder aufgebaut worden.
Ein „Verein zur Förderung gemeinnütziger Aufgaben e. V.“ ließ aus seinen Mitteln sowie aus Spenden und Stiftungen eine geräumige Kapelle bauen, die 1969 fertig gestellt wurde. Ein Bürgerhaus wurde ebenfalls in Eigenleistung erstellt und im Jahre 1998 eröffnet. Es dient den Bürgern seitdem als Begegnungsstätte u. a. bei Familienfesten und bietet den Vereinen eine zentrale Anlaufstelle.
Angrenzend an das Bürgerhaus befindet sich der Kindergarten, der durch die U3-Betreuung 2017 ausgebaut wurde und so mehr auf die Bedürfnisse der zahlreichen Familien eingehen kann.
Brandenberg hat ein ausgeprägtes Vereins- und Gemeinschaftsleben vorzuweisen, das sich besonders die Förderung von Jugendarbeit zur Aufgabe gemacht hat. Neubürger sind herzlich willkommen, sich in das Vereins- und Ortsleben zu integrieren.
Gey
Gey liegt im Norden der Gemeinde Hürtgenwald an der Grenze zum Nationalpark Eifel und dem Deutsch-Belgischen Naturpark „Hohes Venn-Eifel“ südlich von Düren.
Der Ort, der bereits mehrmals im Kreiswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ ausgezeichnet wurde, liegt auf rd. 230 m Höhe und hat ca. 1.800 Einwohner. In den vergangenen Jahren haben sich durch die Ausweisung neuer Baugebiete besonders viele Familien mit jungen Kindern in Gey niedergelassen. Durch den Kindergarten „Eifelzwerge Gey“ sowie die Grundschule im Nachbarort Straß gibt es hier speziell für die „Kleinen“ ein umfassendes Angebot.
Gey verfügt über ein sehr ausgeprägtes Dorf- und Vereinsleben. Daneben besitzt der Ort eine gute Infrastruktur. Durch die 2009 errichtete Ortsumgehung der B399 (Düren – Monschau) ist der Geyer Ortskern weitestgehend verkehrsberuhigt. Die meisten Veranstaltungen finden auf dem zentralen Dorfplatz mit Brunnenplatz sowie in der benachbarten Mehrzweckhalle statt. Das Pfarrheim der Pfarre St. Antonius wird ebenfalls für viele Privat- und Vereinsfeiern genutzt.
Weitere ausführliche Informationen zu anstehenden Veranstaltungen und dem Vereinsgeschehen erhalten Sie unter www.ortsvereine-gey.de (Öffnet in einem neuen Tab).
Großhau
Noch vor rund 80 Jahren war Großhau als das Dorf der Dachdecker und Zimmerleute weithin bekannt. Heute ist der von weitem sichtbare Fernmeldeturm das Wahrzeichen für den Ort und die Gemeinde Hürtgenwald. Zu seinen Füßen hat sich am Rande des Wenauer Forstes ein langgezogenes Dorf rund um den Dorfmittelpunkt – die Pfarrkirche St. Apollonia – entwickelt. Geht man heute mit aufmerksamen Augen durch seine Straßen, entdeckt man immer wieder in den Häusern Hinweise auf den tonigen Schiefer, der hier abgebaut und für lange Jahre die Existenzgrundlage der Großhauer wurde. Dem Wald, der zum fränkischen Königsforst und später zum Wildbann der Jülicher Herzöge gehörte, verdankt „Auf dem Hau“, wie der Ort im ersten bekannten schriftlichen Zeugnis aus der Zeit um 1500 genannt wird, auch seine Entstehung. Die intensive Nutzung des Forstes war harte Arbeit, die immer schon für einen starken Zusammenhalt der Großhauer Familien sorgte. Ein Zusammenhalt, der das in der Schlacht um Hürtgenwald während des zweiten Weltkrieges fast vollends zerstörte Dorf wieder auferstehen ließ. Dorfkultur und dörfliches Miteinander liegen den Großhauern im Herzen. Diesen Zusammenhalt zu hegen und zu pflegen ist heute das vordringliche Ziel der Vereine und Initiativen im Dorf. Die zum multifunktionalen Dorfgemeinschaftshaus umgebaute „Alte Schule“ mit ihrem angrenzenden Festplatz ist ein Ort, an dem heute das Zusammensein im Ort mit zahlreichen Veranstaltungen gelebt wird.
Horm, Schafberg & Straß
An der nordöstlichen Gemeindegrenze gelegen befindet sich Horm, eingebettet zwischen saftig grünen Weiden, Getreidefeldern, knallgelben Rapsfeldern, mächtigen Bäumen am Ortsrand und angrenzendem Waldgebiet. Horm war ursprünglich eine Zechensiedlung. Durch den Untertage- und späteren modernen Tieftagebau der vorgefundenen Bleierze sowie der Nachfolgenutzung durch die Dürener Deponiegesellschaft ist Horm bis in die jüngste Vergangenheit beeinflusst worden. Neben den modernen Bungalow-Bauten, erinnern die Bergmannshäuser noch heute an längst vergangene Zeiten.
Schafberg bietet als Markierungspunkt landschaftlicher Idylle in einer vom Wald behüteten Behaglichkeit Ruhe und Erholung pur, ein immerwährendes unverfälschtes Naturerlebnis fernab der Hektik des Alltags. Die historischen Wurzeln des Ortes reichen zurück bis in das Jahr 1511 und den Beginn des Abbaus von Toneisenerzen durch den Vortrieb von Schachtanlagen. Die Ansiedlung wies vor dem 2. Weltkrieg nur fünf Häuser, davon allein vier Bauernhöfe, auf. Einige betuchte Stadtbewohner hatten damals hier schon Wochenendhäuser, die in den Jahren des Aufschwungs zu Wohnhäusern aus- und umgebaut wurden und heute einen quasi unveränderlichen Zustand, den es zu erhalten gilt, darstellen.
Straß ist ein Dorf mit typisch ländlichem Charakter mit guter Fernsicht weit hinein in die Kölner Bucht sowie in die Jülich-Zülpicher Börde. Straß erfreut sich dank der ruhigen und natürlichen Lage bei gleichzeitiger guter Erreichbarkeit der größeren Ballungszentren großer Beliebtheit. Das soziale und kulturelle Leben wird im Wesentlichen von den ortsansässigen Vereinen im engen Schulterschluss mit der Bevölkerung initiiert, organisiert und getragen: Sie sind die treibenden Kräfte und bieten für Straß einen vielfältig gefüllten, ganzjährigen und sehr abwechslungsreichen Veranstaltungskalender.
Hürtgen
Ein Dokument des Jahres 1345 gibt einen neuen, durch Rodung entstandenen Nebenort von Hürtgen an, nämlich „Newenhörtgen“ = „Neu-Hürtgen“. Aus der Bezeichnung „Neu-Hürtgen“ geht aber auch hervor, dass das eigentliche Hürtgen bereits um das Jahr 1345 als Siedlung bestand. Durch eine verheerende Brandkatastrophe am 21. Februar 1903 und durch die Kampfhandlungen im Winterhalbjahr 1944/45 wurde Hürtgen zweimal fast völlig zerstört. Stummer Zeuge ist die Kriegsgräberstätte mit ca. 3000 Gräbern.
Eine historische Bausubstanz ist deshalb im heutigen ca. 800 Einwohner zählenden Dorf kaum noch vorhanden. Lediglich einige private Gebäude und landwirtschaftliche Gehöfte sowie das alte Schulhaus stammen noch aus der Vorkriegszeit.
In diesem befinden sich nun Vereinsräume für einige der zahlreichen Vereine und Gruppierungen des Ortes, sowie eine Altenstube und ein Jugendraum. Die große Anzahl aktiver Vereine sind auch ein Beweis für ein intaktes dörfliches Vereins- und Gemeinschaftsleben und die Pflege des heimischen Brauchtums.
Zum heutigen Erscheinungsbild von Hürtgen zählen auch das Neubaugebiet „Endgesfeld“, welches innerhalb kürzester Zeit von vielen, vor allem jungen Familien, bebaut wurde, die Kirche mit dem gestalteten Brunnenplatz, der Sportplatz mit Kleinspielfeld und Spielplatz und die Freizeitanlage Steinbach mit Grillhütte.
Kleinhau
Kleinhau liegt im Zentrum der Gemeinde Hürtgenwald an der B399 zwischen Hürtgen und Großhau am Rande der Hürtgener Hochfläche und schmiegt sich in das dort beginnende landschaftlich reizvolle Rinnebachtal. Der Ort ist heute der geografische und kommunale Sammelpunkt der Gemeinde Hürtgenwald. Er verfügt über wichtige Infrastruktureinrichtungen, wie Gemeindeverwaltung, Apotheke, Ärzte, Polizeiposten, Schulzentrum mit Kunstrasensportanlagen und einem Nahversorgungszentrum.
Die historische Entwicklung des Gebietes um Kleinhau kann bis in die Steinzeit zurückverfolgt werden. Eine dauernde Besiedlung entwickelte sich mit der Entstehung des Dürener Königshofes 748 n.Chr.. Der Ort entwickelte sich aus drei unabhängigen Siedlungspunkten: der Rodesiedlung Newenhörtgen, dem Gehöft Hoppenhardt und einem Ortsteil an der Schäfergasse. Durch die „Allerseelenschlacht“ von 1944 wurde Kleinhau fast völlig zerstört und am 29.11.1944 von amerikanischen Truppen eingenommen. Aufgrund der totalen Zerstörung ist in Kleinhau keine historische Bausubstanz mehr erhalten.
Heute präsentiert sich Kleinhau aufgrund seiner Lage als ein Ort im Kern einer Flächengemeinde. Den Charakter eines Dorfes am Rande der Eifel hat Kleinhau (noch) nicht verloren. Umfangreiche Neubaugebiete sucht man vergeblich. Zuwachs erhält der Ort durch behutsame Bebauung der vorhandenen Baulücken und Ausweisung von wenigen Baugebieten am Ortsrand.
Ein am östlichen Ortsrand erschlossenes Gewerbegebiet mit der Ansiedlung kleiner Gewerbebetriebe und einer Rettungsstation fügt sich behutsam an die Wohnbebauung an, ohne den Charakter des Ortes entscheidend zu verändern.
Raffelsbrand, Simonskall & Vossenack
Raffelsbrand, als landwirtschaftliche Neugründung nach dem Krieg entstanden, versorgt noch immer die Region mit Produkten vom Bauernhof. In den letzten Jahren hat eine Umwandlung von den herkömmlichen Bauerhöfen stattgefunden. Heute werden viele Höfe als Reiterhof, Ferienhof und Ferienwohnung betrieben, es wurde auf BIO-Landwirtschaft umgestellt, ebenso sind die Landwirte in den Land-Forst- und kommunalen Dienstleistungen tätig.
Simonskall, Perle der Rureifel, bietet seit mehr als hundert Jahren Erholungssuchenden und Wanderern Unterkunft und Verpflegung. Sehenswert ist die restaurierte Marienkapelle. Es wird ein Adventure-Golfplatz angeboten, ebenso eine Mountainbike-Downhill-Strecke, welche am Franziskus-Gymnasium startet und in Simonskall endet. Die weitläufige Waldlandschaft bietet viele Wanderwege für Spaziergänger und professionelle Wanderer im schönen Kalltal an.
In Vossenack gibt es eine Gemeinschaftsgrundschule und ein Gymnasium, Einkaufsmöglichkeiten für den täglichen Bedarf, medizinische Versorgung für Mensch und Tier, ein Freibad, einen Kletterpark und vieles mehr. Ein vielfältiges Vereinsleben, eine aktive Dorfbevölkerung, die sich z.B. in einem Dorfforum um viele Bereiche Gedanken macht; kulturelle Initiativen und Veranstaltungen auf den verschiedensten Ebenen und Bühnen. Feiern und Feste machen das Leben in Vossenack, Raffelsbrand und Simonskall für Einwohner und Gäste immer spannend und lebenswert.