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Gemeinde Hürtgenwald

Geschichte aus den Ortsteilen

Kelten und Römer

Während der Hürtgenwald in der Zeit der Kelten zum Gebiet des gallischen Stammes der Eburonen zählte, zeugen archäologische Funde im Ortsteil Gey und in Wittscheidt (Siedlung Hürtgen) von römischen Siedlungen im heutigen Gemeindegebiet. Aus dieser Zeit stammt der ebenfalls bei Gey gefundene sogenannte Ardbinnastein. Der Weihenstein gilt als Kulturdenkmal und soll durch den Römer Titus Julius Aequalis der keltischen Göttin Ardbinna geweiht worden sein.

Burg Berenstein

Um 1090 entstand auf dem Burgberg bei Bergstein die Burganlage Berenstein zum Schutze des Aachener Reichsgutes. 1077 wurde diese von Friedrich I (Barbarossa) eingenommen und erneuert. Die Burg war allerdings ein Dorn im Auge des Erzbischoftums Köln, welches am 12. Juli 1198 die Übergabe der Burg erzwang und sie daraufhin dem Erdboden gleich machte. Die Steine aus Berenstein wurden nach Nideggen gebracht, wo man sie immer noch in den Mauern der Burganlage erkennnen kann. Auf dem Burgberg befindet sich heute der Aussichtsturm "Krawutschketurm".

Bergbau

Wirtschaftlich war der Hürtgenwald neben der Land- und Forstwirtschaft über Jahrhunderte vor allem durch den Bergbau geprägt. Der Silber und Erzabbau führte vor allem in Simonskall im Kalltal zu einer frühen Industrie. Die zur Verhüttung benötigte Holzkohle wurde durch Köhler gewonnen. Schaumeiler verdeutlichen diese Methode der Kohlegewinnung noch heute im Kalltal. Auch das Wehebachtal wurde zum Abbau von Erz, aber vor allem Schiefer genutzt. So blicken auch die Orte Hürtgen und Großhau auf eine Bergbaugeschichte zurück. 

Der Wald litt jedoch unter dem rücksichtlosen Raubbau der Industrie, im 17. Jahrhundert lagen die Mischwaldbestände des Hürtgenwaldes daher größtensteils brach. Erst den Preußen gelang eine Wiederaufforstung der Wälder druch Fichtenbestände, weswegen die Fichte im Volksmund lange Zeit "Prößeboom" (Preußenbaum) genannt wurde.

Mit Einsetzen der Industrialisierung war der kleinteilige Bergbau dann nicht mehr rentabel und verschwand aus dem Hürtgenwald. Einige Stollen wurden jedoch im Zuge der Autarkiebestrebungen des Dritten Reichs reaktiviert - natürlich rote Zahlen schreibend und zur enormen Verschuldung Hitlerdeutschlands beitragend. Nach dem Krieg wurde zuletzt am "Maubacher Bleiberg" im Ortsteil Horm Erzabbau betrieben.    

Weitere Informationen

zur Geschichte des Hürtgenwaldes erhalten Sie bei den örtlichen Heimat- und Geschichtsvereinen

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